Das ist Miga.
Ich stehe angewurzelt auf der dunklen Bühne hinter dem Vorhang. Mein Atem wird flacher, ich schließe die Augen. Mein Herz schlägt rhythmisch. Vor mir unterhalten sich viele Menschen durcheinander.
Erst auf meiner linken, dann auf meiner rechten Wange spüre ich, wie ein Pad tupft. Ich niese leise „Fertig“, sagt meine Visagistin und geht.
„Miga versemmelt bestimmt wieder die Töne und tanzt so steif wie ein Ast“, höre ich Vera links aus dem Backstagebereich.
Das Publikum wird ruhiger. In meiner Brust breitet sich Enge aus. Ich senke den Kopf, schließe erneut die Augen. Meine Arme beginnen leicht zu zittern.
„Du schaffst das, Miga“, ruft Lina von rechts aus dem Backstagebereich.
Wärme durchzieht meinen Körper, im Bauch macht sich ein Kribbeln breit. Der Vorhang fährt hoch. Ich blicke in die jubelnde Menge, hebe den rechten Arm, das Mikrofon in der Hand, und beginne zu singen.